13.03.2019 16:31

Von: Bürgermeister

Bgm. Adi Hinterhölzl leitet zum 25. Mal Bindenlanglaufwoche

Bereits zum 25. Mal leitet der Eidenberger Bürgermeister Adi Hinterhölzl die Bindenlanglaufwoche in St. Martin am Tennengebirge in Salzburg!


Schon seit 1990 ist er bei den von  Gründer Pater Lutz organisierten Blindenfreizeiten (Wandern, Langlaufen und Tandemfahren) dabei. 1995 übernahm er die Blindenlanglaufwoche in St. Martin a. Tgb.  und leitet diese ohne Unterbrechung bereits zum 25. Mal.

 

17 Blinde und Sehbehinderte aus Österreich und Deutschland sind auch dieses Mal wieder eine Woche mit sehenden Begleitern im Salzburger Tennengebirge zum Langlaufen zusammen gekommen. Immer schwieriger wird es jedoch genügend ehrenamtliche, sehende Begleiter für diese Wochen zu finden. Die Sehende teilen in dieser, von jedem selbst finanzierten Urlaubswoche ihr Augenlicht mit den Blinden. Auch Einheimische helfen als Tagesgäste bei diesen beeindruckenden Wochen mit.

Seit Beginn des Bürgermeisteramtes vor 10 Jahren ist diese Woche eine schöne, wenn auch herausfordernde Tätigkeit - täglich ist ein Programm zu organisieren, das den Ansprüchen gerecht wird, passende Pärchen sind zu bilden, die Schier zu wachsen wenn sie nicht laufen, ausreichend Autofahrer für die Tagestouren zu organisieren, niemanden und keine Ausrüstung vergessen und schließlich auf der Loipe mit schnellen Schritten den Überblick bewahren und, und…. Nach so einer Woche habe ich als Bürgermeister einen zurechtgerückten Blickwinkel auf die Probleme des Alltags in meiner Gemeinde.

 

Viele Schutzengel begleiten unsere Wochen, denn schließlich gab es Gott sei Dank bisher noch keine größeren Unfälle. Jeder Langläufer weiß, wie schwierig auch einfache Loipen sein können, wenn es in der Früh noch eisig ist. Für einen Blinden bedeutet jeder Schritt volle Konzentration, um die Spur nicht zu verlieren oder das nächste Kommando zu hören und darauf richtig zu reagieren.

 

Doch nicht nur auf der Loipe herrscht ein Miteinander, das seinesgleichen sucht. Am Abend wird fröhlich gemeinsam musiziert und gesungen. Viele Blinde spielen mit Begeisterung ein Musikinstrument, die Liedtexte, die wir Sehenden lesen, singen unsere Nichtsehenden locker aus dem Gedächtnis.

 

Diese Woche ist eine große Bereicherung für alle! Wie klein werden so manche Sorgen, wenn uns wieder einmal bewusst wird, wie Blinde den Alltag meistern! Versuchen sie einmal sich bei völliger Dunkelheit im eigenen Wohnzimmer zu orientieren!? Wie oft finde ich den Haustürschlüssel oder die Geldbörse nicht? Ein Blinder merkt sich alles, wo er etwas hingelegt hat und das im Urlaub auch noch in einem fremden Haus.

Wie unendlich groß muss das Vertrauen eines blinden oder sehbehinderten Menschen zu uns Sehenden sein, bei schnellen Abfahrten, bei unvorhergesehenen Hindernissen, beim gemeinsamen unterwegs sein auf der Loipe.

   

Das Vertrauen, das mir und uns die Blinden schenken,  an dem nehme ich mir ein Beispiel, als Bürgermeister meiner Gemeinde, die mir sehr am Herzen liegt – so wie diese Blinden-Langlauffreizeiten!